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Wie kann man Hörschäden bei Babys und Kindern vorbeugen?

Wie kann man Hörschäden bei Babys und Kindern vorbeugen?

In unserer zunehmend lauter werdenden Welt sind Kinder täglich lauten Geräuschen ausgesetzt. Das Gehör von Säuglingen und Kleinkindern ist besonders empfindlich. In den ersten Lebensjahren befindet sich das Gehör Ihres Kindes nämlich noch in voller Entwicklung. Oft setzen Eltern ihre Kinder unbewusst Geräuschen aus, die Hörschäden verursachen können. Das kann schon in jungen Jahren zu dauerhaften Hörschäden führen. Das möchten Sie natürlich vermeiden! In diesem Artikel erläutern wir, wie Hörschäden bei Babys und Kindern entstehen, welche Folgen Hörschäden in jungen Jahren haben und welche Dezibelwerte für Babys und Kinder schädlich sind. Außerdem geben wir Ihnen Tipps zur Vorbeugung von Hörschäden bei Babys und Kleinkindern und erklären, wie Sie den richtigen Gehörschutz für Ihre Kleinen auswählen.

 

Wie entstehen Hörschäden bei Kindern?

Es gibt Spezialisten, die behaupten, dass Hörschäden bereits während der Schwangerschaft entstehen können (Niederländischer Artikel). Der Audiologe Prof. Bart Vinck (Universität Gent) hat eine auffallend hohe Anzahl von Babys mit einseitigen Hörschäden beobachtet. Er vermutet, dass dies teilweise darauf zurückzuführen sein könnte, dass werdende Mütter während der Schwangerschaft hohen Lärmpegeln ausgesetzt sind, die durch Bauchdecke und Fruchtwasser nicht vollständig abgeschirmt werden. Allerdings sind Umweltlärm und lautes Spielzeug die Hauptursachen für Hörschäden bei Säuglingen und Kleinkindern.

 

Wie Hörschäden zu Hause entstehen können

Vielleicht fällt es Ihnen selbst (noch) nicht auf, aber zu Hause kann es oft ziemlich laut sein. Fernseher, Radio und andere elektronische Geräte wie Staubsauger, Küchengeräte und Haartrockner erzeugen zusammen eine ganze Menge Dezibel. Eine weitere Gefahr geht von Spielzeug aus, das mit allerlei zusätzlichem Schnickschnack ausgestattet ist. Kinder finden offensichtlich, dass lautes Spielzeug großen Spaß macht, aber das kann Folgen haben. Eine Studie im Auftrag des Gesundheitsamtes des Landes Baden-Württemberg gibt an, dass lautes Spielzeug wie Quietschtiere oder Spielzeug-Telefone Hörschäden bei Kindern verursachen kann. Spielzeug für Kinder bis 14 Jahre darf in Europa maximal 90 dB Lärm erzeugen. Das ist jedoch nur dann sicher, wenn das Spielzeug mindestens 25 Zentimeter von den Ohren entfernt bleibt. Kleine Kinder neigen jedoch dazu, Spielzeug an ihre Ohren zu bringen. Dies kann schnell zu dauerhaften Hörschäden führen.

Für ältere Kinder und Teenager stellen Smartphones und Ohrhörer die größten Risiken dar. Wenn die Musik auf den Ohrhörern regelmäßig ordentlich laut aufgedreht wird, kann sie irreparable Hörschäden verursachen. Noch im Jahr 2024 brachte die ZDF-Kindernachrichtensendung Logo! einen Beitrag über die Folgen von Lärm und Hörschäden.

 

Ursachen für Hörschäden im Freien

Zu Hause haben Sie noch eine gewisse Kontrolle über den Lärmpegel, dem Ihre Kinder ausgesetzt sind, aber wenn Sie draußen im Freien unterwegs sind, ist das nicht der Fall. Menschenmengen, hupende Autos, Sirenen, das Klingeln an Bahnübergängen, vorbeifahrende Lastwagen und Baustellen stellen ein tägliches Risiko für Hörschäden dar.

Außerdem gibt es den Trend, dass Festivals zunehmend für Familien mit Kindern zugänglich sind. Auch damit sind potenzielle Hörschäden verbunden. Vor allem dann, wenn Kinder auf den Schultern ihrer Eltern sitzen, um eine bessere Sicht zu haben - hoch über den anderen Zuschauern sind sie dem Lärm tatsächlich stärker ausgesetzt. Ganz zu schweigen von den lärmenden Feuerwerkskörpern zum Jahreswechsel, zu Geburtstagen und Hochzeiten sowie zu Anlässen wie Karneval oder anderen Straßenfesten.

Folgen von Hörschäden im jungen Alter

Wenn Kinder schon in frühem Alter lauten Geräuschen ausgesetzt sind, kann das unmittelbare Folgen haben, wie:

  • Schwierigkeiten beim Hören leiser oder gedämpfter Geräusche;
  • Normale Gespräche klingen dumpf oder undeutlich;
  • Ein klingelndes oder summendes Geräusch in den Ohren (Tinnitus);
  • Dauerhafte Hörschäden.

Häufige Lärmbelastung kann auch Symptome verursachen, die man nicht sofort damit in Verbindung bringt, wie:

  • Schlafprobleme;
  • Müdigkeit;
  • Konzentrationsprobleme;
  • Reizbarkeit;
  • Unterleibsschmerzen/Verdauungsprobleme;
  • Erhöhter Blutdruck;

Übrigens gibt es zahlreiche gut recherchierte Artikel über die Folgen von lauten Geräuschen für Babys und Kleinkinder.

Der Artikel Preventing Excessive Noise Exposure in Infants, Children, and Adolescents von der US-amerikanischen Akademie für Kinderheilkunde ist sehr empfehlenswert für alle, die sich über die Auswirkungen von übermäßigem Lärm auf Säuglinge und Kinder informieren möchten.

Ebenso interessant ist der erste World Report on Hearing, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2021 veröffentlicht wurde. Dieser Bericht argumentiert, dass Hörschäden, insbesondere bei Kleinkindern, negative Auswirkungen auf ihre Sprachentwicklung, ihr Sprechvermögen und ihre kognitiven Fähigkeiten haben können. Diese Beeinträchtigungen wirken sich später im Leben auf ihre schulischen und beruflichen Chancen, ihre psychische Gesundheit und ihre sozialen Beziehungen aus.

Wie viele Dezibel schädigen das Gehör von Kindern und Babys?

Lärmpegel über 85 Dezibel können das Gehör von Erwachsenen bei längerer Einwirkung schädigen. Bei Säuglingen liegt diese Schwelle sogar noch niedriger, da ihr Gehör besonders empfindlich ist und sich noch in der Entwicklung befindet. Doch ab wie vielen Dezibel wird es für Babys tatsächlich gefährlich? Hörakustiker empfehlen, Babys keinen Geräuschen über 85 Dezibel auszusetzen. Am sichersten ist es, die Belastung auf maximal 60 Dezibel zu beschränken – das entspricht in etwa der Lautstärke eines normalen Gesprächs. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie sich in jeder Situation bewusst sind, welche Lautstärke potenziell schädlich ist, und dass Sie Ihr Kind bei Bedarf angemessen schützen. 

Die folgenden Beispiele geben eine Orientierung, welche Geräusche und Lautstärken für das Gehör schädlich sein können:

Art des Geräusches

Durchschnittliche Lautstärke in dB

Risiko auf Hörschäden

Flüstern

30

Nein

Normale Unterhaltungen

60

Nein

Vorbeifahrendes Auto

70

Nein

Wecker, Türklingel, Staubsauger

80

Nach 8 Stunden

Verkehrslärm

83

Nach 4 Stunden

Vorbeifahrender Zug, Mixer

86

Nach 2 Stunden

Schreien/Jubeln

90

Nach 1 Stunde

Bohrmaschine

95

Nach 15 Minuten

Club/Veranstaltungsort

100

Nach 5 Minuten

Rockkonzert, Kettensäge

110

Sofort

Sirenen

120 (Schmerzgrenze)

Sofort

Feuerwerk innerhalb von 3 Metern

140+

Sofort

Tipps zur Vorbeugung von Hörschäden bei Kindern und Säuglingen

1. Achten Sie auf die Lautstärke im Haus

Die Vorbeugung von Hörschäden bei Kindern beginnt zu Hause. Drehen Sie die Lautstärke des Fernsehers und der Musik nicht zu laut auf. Denken Sie auch daran, dass Haushaltsgeräte wie Haartrockner und Mixer so laut sein können, dass sie das Gehör schädigen. Die Belastung durch solche Lautstärken sollte daher auf ein Minimum beschränkt werden.

2. Überprüfen Sie Spielzeug, das Geräusche macht

Wenn Ihr Kind (elektronisches) Spielzeug hat, das Geräusche erzeugt, sollte es nicht zu viel Lärm machen. Sollten Sie den Verdacht haben, dass die Lautstärke zu hoch ist, können Sie den Lautsprecher abkleben (kleine Kinder beaufsichtigen!). Oder nehmen Sie die Batterien heraus.

3. Lautstärkebegrenzer einstellen

Achten Sie auf die Lautstärke der Tablets und Smartphones, die Ihr Kind benutzt. Viele dieser Geräte verfügen über eine Lautstärkebegrenzung, die sicherstellt, dass die Lautstärke 85 Dezibel nicht überschreitet. Es ist sinnvoll, diese Funktion zu aktivieren.

4: Schaffen Sie sichere Kopfhörer an

Besorgen Sie Ihrem Kind eigene, kindersichere Kopfhörer, mit denen es Filme sehen, Spiele spielen und Musik hören kann. Achten Sie darauf, dass die Kopfhörer speziell für Kinder konzipiert sind, bequem sitzen und die Ohren gut abschirmen. So wird Ihr Kind weniger durch Umgebungsgeräusche gestört, und die Lautstärke muss nicht höher eingestellt werden als nötig.

5. Legen Sie regelmäßige Hörpausen ein

Bei längerer Nutzung von Kopfhörern ist es ratsam, nach 30 Minuten eine kurze Pause einzulegen. Wenn Sie einen Film anschauen, erholen sich dadurch nicht nur die Ohren, sondern auch die Augen! Vereinbaren Sie diese Pausen gemeinsam mit Ihrem Kind und stellen Sie gegebenenfalls einen Timer mit einem Alarm ein.

6. Bringen Sie Ihrem Kind bei, Abstand zu Lautsprechern zu halten

Bringen Sie Ihrem Kind frühzeitig bei, Abstand zu Lautsprechern zu halten: mindestens 2 Meter in Innenräumen und 10 Meter im Freien. Selbst wenn sie noch lange nicht alt genug sind, um selbst Konzerte und Festivals zu besuchen, werden sie wahrscheinlich bei Schulfesten, Aufführungen, Sporttagen und Geburtstagen lauter Musik ausgesetzt sein. Denn: Früh üben lohnt sich!

7. Sorgen Sie für einen hochwertigen Gehörschutz

Besorgen Sie für Ihr Kind einen qualitativ guten Gehörschutz und nehmen Sie ihn mit, wenn Ihr Kind an Orte kommt, an denen es (möglicherweise) lauten Geräuschen ausgesetzt ist. Weiter unten im Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie den richtigen Gehörschutz für Ihr Kind auswählen.

8. Erklären Sie Ihrem Kind, warum Gehörschutz wichtig ist

Kinder sind eher bereit, Gehörschutz zu tragen, wenn sie verstehen, warum er wichtig ist. Nehmen Sie sich Zeit, Ihrem Kind zu erklären, dass laute Geräusche das Gehör schädigen können und Gehörschutz dabei hilft, dies zu verhindern. Machen Sie das Tragen von Gehörschutz zur Selbstverständlichkeit – genauso wie das Anschnallen im Auto.

9. Mit gutem Beispiel vorangehen

Kinder lernen durch Beobachten und Nachahmen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie mit gutem Beispiel vorangehen. Halten Sie die Lautstärke von Fernseher und Musik moderat, tragen Sie Gehörschutz bei lauten Tätigkeiten im Haushalt und in anderen Situationen, in denen Sie lauten Geräuschen ausgesetzt sind. Ermutigen Sie Ihr Kind, es Ihnen gleichzutun.

10. Sorgen Sie für eine gute Ohrenpflege

Weil ihre Gehörgänge noch klein sind, sind Babys und Kleinkinder anfällig für Mittelohrentzündungen (Otitis media). Die meisten Kinder hatten bereits vor ihrem dritten Lebensjahr mindestens einmal eine Mittelohrentzündung (Quelle). Um Mittelohrentzündungen vorzubeugen, sollten Sie keine Wattestäbchen verwenden, denn diese können das Trommelfell beschädigen. Stattdessen ist es besser, die Ohren regelmäßig mit warmem Wasser und einem Waschlappen zu reinigen.

11. Achten Sie auf das Gehör

Für Sie als Eltern/Erziehungsberechtigte ist es wichtig, auf das Gehör Ihrer Kinder zu achten. Um das Hörvermögen auf spielerische Art zu testen, können Sie ab und zu ein Spiel im Sinne von „Ich höre was, was du nicht siehst“ spielen. Außerdem können Sie online viele Hörtests finden.

12. Lassen Sie regelmäßig Hörtests durchführen

Bei den U-Untersuchungen Ihres Babys wird bereits in den ersten Lebenstagen und -wochen das Hörvermögen Ihres Kindes getestet, um frühzeitig Hörprobleme zu erkennen. Es wird jedoch empfohlen, dass Kinder danach jährlich einen Hörtest machen lassen. Manche Akustiker, wie Fielmann oder Geers, bieten Online-Hörtests an, die ebenfalls für Kinder geeignet sind. Ein Online-Hörtest ersetzt allerdings keine professionelle Diagnose. Bei Auffälligkeiten sollte ein Besuch beim HNO-Arzt oder Audiologen folgen.

13. Bei Beschwerden an der Alarmglocke klingeln

Klagt Ihr Kind über Ohrgeräusche, Schmerzen oder ein Pfeifen im Ohr, kann dies ein Hinweis auf eine Schädigung des Gehörs sein. Lassen Sie solche Symptome keinesfalls unbeachtet und suchen Sie rasch ärztlichen Rat – insbesondere dann, wenn Beschwerden länger als zwei Tage anhalten oder immer wieder auftreten.

 

Wann braucht mein Baby einen Gehörschutz?

Natürlich ist es am besten, laute Geräusche so weit wie möglich zu vermeiden, aber das ist nicht immer möglich. Dann ist ein Gehörschutz die beste Option. Es gibt alle möglichen Situationen, in denen ein Gehörschutz Ihrem Kind nutzen kann.

  • Bei Partys und Veranstaltungen

Denken Sie an Geburtstage, Hochzeiten, Feste, Paraden, Karneval, Kirmes und Kinderdisco. Auch Sport- und Motorsportveranstaltungen erzeugen schnell eine Menge Dezibel. Wie bereits erwähnt, sind auch Feuerwerkskörper ein erheblicher Übeltäter. Selbst wenn Sie mit Ihren Kindern einen sicherem Abstand zum Feuerwerk einhalten, kann es notwendig sein, ihr Gehör vor den lauten Knallgeräuschen zu schützen.

  • Auf Reisen

Ein Gehörschutz für Babys ist auf Reisen unbedingt zu empfehlen. Ein Baby ist empfindlich für Geräusche und muss darüber hinaus auch eine Vielzahl von visuellen Reizen verarbeiten. In einem überfüllten Zug oder in einem Flugzeug kann dies Ihr Baby schnell überreizen. Ein Gehörschutz für Ihr Baby schützt also nicht nur vor lauten Geräuschen, sondern hilft auch gegen Überreizung. Ein weiterer Vorteil ist, dass Babys mit Gehörschutz oft leichter einschlafen, so dass die Reise auch für Sie weniger anstrengend wird.

  • Zu Hause

Auch zu Hause ist manchmal ein Gehörschutz für Ihr Baby nötig. Zum Beispiel, wenn es Geschwister hat, die ein Instrument spielen oder gerne laute Musik hören, oder wenn Sie Arbeiten im Hau oder Garten erledigen. Bohren, Schleifen und Rasenmähen machen oft sehr viel Lärm. Und vergessen Sie dabei nicht, während der Arbeit rund um Haus und Garten selbst einen Gehörschutz zu tragen!

 

Wie wähle ich den besten Gehörschutz für Babys und Kinder aus?

Alpine bietet ein komplettes Sortiment mit hochwertigen Gehörschutzartikeln für Babys und Kinder. Aber wie finden Sie heraus, welcher Gehörschutz für Ihr Kind am besten geeignet ist? Es ist wichtig, einen Gehörschutz zu wählen, der für die Situation und die Aktivitäten, die Ihr Kind ausübt, geeignet ist.

Gehörschutz für Babys

Um Hörschäden und Überreizung bei den Allerkleinsten zu vermeiden, ist der Alpine Muffy Baby Classic die perfekte Wahl. Diese sicheren, CE-zertifizierten Kapselgehörschützer schützen Ihr Baby mit mehreren Schichten lärmreduzierenden Schaumstoffs vor Gehörschäden. Sie dämpfen bis zu 23 dB und sind für Kinder bis zu einem Alter von etwa 36 Monaten geeignet.

Für noch mehr Komfort und Dämmung empfehlen wir Ihnen die aktualisierten Alpine Muffy Baby Kapselgehörschützer. Diese besonders weichen und bequemen Ohrenschützer dämpfen bis zu 24 dB und sind für Kleinkinder bis etwa 48 Monate geeignet. Gut zu wissen: Das Alpine Muffy Baby enthält keine Metallteile. Daher kann es auch für MRT-Scans verwendet werden!

Ab welchem Alter sind der Alpine Muffy Baby Classic und der neue Alpine Muffy Baby geeignet? Es ist am besten, diese Kapselgehörschützer ab einem Alter von 1 Jahr zu verwenden.

 

Gehörschutz für Kinder

Sie möchten das Gehör Ihres Kindes nicht nur im Babyalter, sondern so lange wie möglich schützen. Darum bietet Alpine auch Kapselgehörschützer für Kinder ab 5 Jahren an: die Alpine Muffy Kids. Für Kinder zwischen 3 und 12 Jahren gibt es außerdem die Alpine Pluggies Kids Ohrstöpsel. Diese Ohrstöpsel für Kinder schützen nicht nur vor schädlichen Geräuschen, sondern verhindern auch, dass beim Schwimmen, Wassersport und Duschen Wasser in die Ohren eindringt